Dienstag, 27. August 2024

Mit alten Spuren auf neuen Wegen


Inge Koch & Susanna Lakner
Papier- und Materialcollagen

Kultur Am Kelterberg Vaihingen e. V.
Kelterberg 5, 70563 Stuttgart


Wir beide arbeiten mit gefundenen Objekten, Papier und Drucksachen, die wir seit Jahrzehnten sammeln. Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir uns manchmal auf dem Flohmarkt begegnen. Unsere Denkweise ähnelt sich in der Herangehensweise, wie wir mit Gefundenem umgehen. Wir beide nähern uns dem Material auf dadaistische Weise an und jagen alles durch einen  geistigen Fleischwolf.

Susanna Lakner


Vernissage
Samstag, 21. September, 19 Uhr
Einführung: Ingrid Schütz


Finissage
Sonntag, 13. Oktober, ab 15 Uhr
Öffnungszeiten
Sa, So jeweils von 15–18 Uhr



Dienstag, 23. April 2024

STANDARD PROCESSES IN DRESSMAKING Collagebook

Alison Kurke got a group of female collage makers from USA, UK, Ireland, Italy, Greece and Germany together for altering an old book about dressmaking. I’m very proud to be among the group. The facsimile book published by Kolaj Institute & Maison Kasini, Canada, the publisher of Kolaj Magazine, Ric Kasini Kadour. 
🤝Katie Blake, Lisa Sheets, Alison Kurke, Dorothee Mesander, Sabine Remy, Carol White, Eve and Anna Cromwell and me.🤝
















Montag, 18. März 2024

POLYHISTOR

Our fifth collage book since 2017 with Stefan and me and 
the third published by Redfoxpress.




 


       



 



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 15 x 20 cm limited edition book.
Hard cover, 40 pages
150 numbered copies.
 
March 2024
Price: 35 euro / 32 GBP / 40 $US

SCHICHTEN.HUMUS DER ZEIT

COLLAGEN  Eröffnungsrede von Peter Schmidt   

 Ich möchte Euch recht herzlich willkommen heißen hier bei uns in der Ausstellung Schichten. Humus der Zeit. Und wer sie noch nicht kennt, Susanna Lakner, die Künstlerin ist hier. Und wie sie arbeitet, das sieht man am besten in der Ecke da hinten. Da steht ein Aquarium mit ganz viel leeren Klebertuben drin. Das heißt, Susannas Arbeit ist eine sehr handwerkliche Arbeit.

Was wir in diesem Raum sehen, ist auf der Basis von Renaissance-Gemälden entstanden. Die meisten davon sind eher unbekannte Bilder aus einer italienischen Sammlung, aber einen kleinen Teil von Botticelli kann man auch entdecken. Man sieht Ausschnitte, zusammengesetzt aus verschiedenen Bildern aus dieser Zeit, aber auch immer wieder Einsprengsel, ganz feine Elemente, die diese Bilder aus der Zeit herausholen.    Wir haben also eine Reihe von Collagen aus ganz traditionellen Bildern, umrahmt mit Pappe aus Versandkartons. Es sieht zunächst nach einem unheimlichen Widerspruch aus, auf der einen Seite diese religiösen, royalen Bilder, auf der anderen Seite ein sehr rohes, alltägliches Material, Abfall, wenn man so will.  Für Susanna ist es eben kein Abfall. Die Idee kam ihr während der Corona-Pandemie, als die Papiercontainer immer voll waren mit leeren Versandkartons. Man ärgert sich normalerweise darüber, über die Verschwendung, die immer vollen Container. Da hat Susanna begonnen, darüber nachzudenken und sich intensiver mit diesem „Abfall“ zu beschäftigen. Sie hat dabei festgestellt, dass es sich eigentlich um sehr hochwertiges Material handelt. Dazu muss man wissen, dass sie ausgebildete, studierte Typografin ist. Das heißt, dieses Handwerk, was sich in diesen Kartons ausdrückt, ihr eigentlich sehr nah ist. Sie hat mir eine Stunde lang mit Begeisterung über diese Pfeile, über die einzelnen Buchstaben, über diese Löcher da drin erzählt. Sie schätzt die kreative Arbeit, die da drin steckt und findet solche Sachen, wie dieses Weiß auf dem Beige, diese Kontraste oder diese Punktemuster, die wir hier sehen, unheimlich toll.


So kann man Elemente entdecken, die das Rohe der Kartons plötzlich mit diesen Renaissance-Bildern verbindet, mit denen eine Einheit eingeht, so dass beides eine ähnliche Qualität bekommt. Ich würde sogar sagen, man muss das jetzt höher hängen, es sind zweierlei Schönheiten, die da aufeinander prallen. Einmal diese ganz traditionelle Schönheit, klassisch, wie wir sie kennen, wie wir sie auch verstehen, und so eine moderne und zeitgenössische Schönheit, wo es plötzlich um Symbole geht und wo sogenanntes armes Material plötzlich wertvoll wird. Der Prozess wertet einfaches Material auf und anerkennt auch die Schönheit und die viele Arbeit, die in diesem Material drinsteckt. Der Widerspruch, den wir zunächst sehen, löst sich ästhetisch auf.  Wir können jetzt auch nachempfinden, wenn wir uns darauf einlassen, dass auch dieses Verpackungsmaterial schön ausgearbeitet ist. Gleichzeitig bekommen diese Renaissance-Bilder durch die Collagierung neue Dimensionen hinzu. Es sind aber auch immer wieder spätere Bildelemente, die nach der Renaissance gemalt, gedruckt wurden, dort eingebaut. So bekommen wir eine Verbindung von Vierzehnhundert bis Heute. Was so entsteht, ist, wie der Titel der Ausstellung sagt, der Humus der Zeit.  Durch diese Kartons haben die Arbeiten auch eine Dreidimensionalität. Wir haben hier senkrechte Waben, Wellenkartons, Bienenwabenelemente. Durch diese Dreidimensionalität haben wir dann das Skulpturales drin, die Werke gehen weg von der reinen,

zweidimensionalen Collage und hin zu einer 3D-Collage. Daher ist eine unheimliche Vielfalt drin, auf die man sich aber einlassen muss, weil die sich nicht direkt auf den ersten Blick erschließt.

Ganz spannend ist es auch im Gang, wo wir ein drittes Element entdecken können. Eine andere Art von Schönheit, und zwar Naturschönheit. Das sind Vögel, Vogelelemente, Fotos, Bilder oder Zeichnungen von Vögeln, zusammengefügt zu neuen Kreaturen. Das Thema ist das Aussterben der Arten. Die Natur ist bedroht, es werden aus diesen alten Elementen neue Arten geschaffen, neue Schönheiten entstehen.  So vermengen sich ästhetisch schöne und durch diese Arbeit aufgewertete Elemente, wie auch Handgeschriebenes. Wörter, die wir nicht verstehen können, wahrscheinlich können auch die wenigsten von uns ungarisch, aber selbst die, die ungarisch können, werden vielleicht nicht viel mit den Texten anfangen können, weil es nur einzelne Elemente sind. Die zusätzliche Verbindung entsteht in der hinterlegten handwerklichen Geschichte. Bei den Vögeln sehen wir auch diese Lust am Collagieren. Für Susanna ist es ein Spiel, ein unheimliches Vergnügen, wie man diese Einzelelemente nimmt, zusammenfügt und so lang hin und her damit spielt, bis etwas Neues entsteht. So werden zum Beispiel aus Eiern Augen, und so entstehen immer wieder neue Bedeutungen von Bildelementen. Mit den handgeschriebenen Texten, das ist ja was sehr Persönliches, so eine Handschrift, kommen wir in dem kleinen Raum zu der persönlichen Verarbeitung das Zeitgeschehens. Das ist das 20. Jahrhundert, was sich da abbildet. Der Teil der Zeit, in dem die meisten von uns sich irgendwann befunden und das noch selber miterlebt haben. Die Verwendung von schwarz-weiß-Bildern drückt Vergangenes aus.  Eine schöne Geschichte gibt es dazu. Susanna hat erzählt, dass hier rechts auf der Collage ein Bildausschnitt von einem Platz in Budapest ist. Und dann sagte sie, das könnten meine Mutter und ich sein, und stellte damit eine ganz direkte Verbindung zu diesem Persönlichen her.


Dieses Persönliche ist wiederum in ein Zeitgeschehen eingebunden. Diese einzelnen Elemente, Fotografiertes und Handschriebenes, womit sich einzelne Menschen identifizieren können, verschwinden mit der Zeit und die Künstlerin gibt denen neue Bedeutungsebenen. Das ist dieser Humus der Zeit. Diese direkte Bedeutung, die jetzt zum Beispiel die Handschrift hat, um etwas mitzuteilen, verschwindet, wird zu Humus, auf dem wieder etwas Neues gedeihen kann.  Durch die ganze Ausstellung zieht sich eine unheimliche Wertschätzung. Wertschätzung von Büchern, von Illustrierten, von Natur, sogar von Abfallmaterial und natürlich von Kunst. Eigentlich alles unheimlich wertschätzend, was diesen Menschen entgegengebracht wird, die diese Dinge erzeugt haben und die jetzt von Susanna in diesen Werken verarbeitet wurden. Das ist eigentlich, denke ich, die Kernaussage dieser Ausstellung. In dem Sinne ein schönen Abend! Danke.

12.02. 2024 Zero Arts, Stuttgart

Montag, 11. Dezember 2023

SCHICHTEN.HUMUS DER ZEIT

Susanna Lakner
 Collagen

 ZERO ARTS  Ostendstrasse 16, 70190 Stuttgart

Eröffnung: Freitag 12. Januar, 20 Uhr

Showdown: Freitag 2. Februar, 20 Uhr

 

 

 

 

 

 

Die Prozedur des Collagierens ist, Bildelemente aus dem Zusammenhang zu reißen und in einem völlig anderen Zusammenhang neu zu arrangieren. Collagieren benötigt eine andere Herangehensweise als die anderen Kunstgattungen. Collagisten denken sich nicht ein Bild aus und suchen das dazu nötige Bildmaterial, sondern warten darauf, dass ein vielversprechendes, inspirierendes Bildfragment im Suchvorgang auftaucht, das dann die Richtung zeigt. Der wichtigste Teil des Arbeitens ist deshalb die Suche und sorgfältige Auswahl des Materials.

In meiner Collagekunst geht es um die Frage, wie es möglich ist, das Raum-Zeit-Kontinuum zu thematisieren. Wie kann man alte Bildelemente durch die Kombination mit neuen Materialien in die Zeitlosigkeit katapultieren?

Für die Arbeiten, die ich jetzt zeige, kombiniere ich Collagen aus alten Reproduktionen und Illustrationen mit völlig banalen Pappkartons aus der Post-Corona-Gegenwart mit dem Ziel, eine aus der Zeit gefallene Einheit zu schaffen. Es existiert keine Vergangenheit, keine Zukunft, es gibt nur die Gegenwart, wo aus den Schichten Humus wird. Der Humus der Zeit.


Mittwoch, 26. Juli 2023

Roter Kardinal

In 2020-21 hat unser Kunstverein in Kooperation mit dem Vaihinger Weltladen die Fair Trade “Schokolade Edition-Kelterberg” herausgebracht. Die Jury hat damals Kunstwerke für Einstecksammelkarten ausgewählt.
Auch meine Collage “Roter Kardinal” war dabei. Jetzt hat der Laden mein Original fürs Schaufenster ausgeliehen.
Es sieht unter den schönen afrikanischen Handwerken sehr gut aus.







Dienstag, 6. Juni 2023

Susanna Lakner: UNIVERSALRAUM

Collagebuch Moloko Print No.: 192

50 Seiten 

ISBN 978-3-948750-98-5

Das Buch ist bestellbar für 15 € bei www.molokoplusrecords.de



 











Das hier ist das Nichts.
Und das ist hier die Unendlichkeit.
Das hier ist die ständig dahinschwindende, pulsierende Gegenwart.
Von hier schaust du schon von Urzeiten an,
wie sich der blauer Himmel aus dem Nichts formieren kann.

Lilla Turbuly Über das Blau





 


Freitag, 28. April 2023

Hans Plomp: LOKOMOTIVE

 Dada lasst dich nie los

Moloko Print No.:137

2022 Cover und Illustrationen: Susanna Lakner